Anders als Gitarristen hat man als Keyboarder keinen direkten Einfluss auf die Tonhöhe. Dafür finden sich an Synthesizern üblicherweise Spielhilfen, um Vibrato und Tonhöhenbeugungen vornehmen zu können. Mit den klassischen Rädern bin ich nie richtig warm geworden. Glücklicherweise verfügte mein langjähriges Masterkeyboard (Roland A50) über den Rolandtypischen Jammerhaken. Für Korg ist der Joystick typisch. Die Systhesizer verfügen zudem meist über Aftertouch. Nach dem Anschlag einer Taste kann man durch “Nachdrücken” klangliche Parameter steuern. Die genannten Spielhilfen (außer dem selten zu findenden polyphonen Aftertouch) beeinflussen alle gespielten Töne gleichzeitig. Expressives Spiel einzelner Töne lässt sich damit nicht erreichen. Für die separaten Controller muss man allerdings ohnehin eine Hand von der Tastatur nehmen.
Mit großem Interesse verfolge ich die letzten Jahre Geräte wie beispielsweise von Haken Audio (Continuum Fingerboard und Continuu Mini) oder die Seaboards von Roli.
Expressive E rührt derzeit mittels eines Prototypen die Werbetrommel für ihren neuen, äußerst expressiv spielbaren Synthesizer Osmose. Unter anderen findet sich auch ein Video mit Jordan Rudess. Auch Engadget hat ein Video veröffentlicht. Zum Einsatz kommt hierbei MIDI polyphonic expression (MPE), die einerseits von den Bedienelementen erzeugt und andererseits von der Klangerzeugung auch verarbeitet werden können muss. Dazu passend kommt im Osmose Physical Modeling zum Einsatz.
In den Videos kommt das natürlich toll ‘rüber. Allerdings ist mir klar, dass ich als unterdurchschnittlicher Hobbymusiker sehr lange üben müsste, um vergleichbares aus einem solchen Instrument zu holen. Der “Sofort-Kaufen”-Impuls blieb daher bisher aus. Ich will ja auch morgen noch was auszuprobieren haben :) .