Im 1739 in Paris veröffentlichten »Premier Livre de Pièces d’Orgue« von Jean-Francois Dandrieu (1682-1738) findet sich als “Offertoire” eine Bearbeitung von »O Filii et Filiæ«, das Olivier Houette im Juli auf der Dubois-Orgel in Wissembourg gespielt hat.
Schon damals wunderte ich mich, wie sparsam er das Pedal einsetzte. Heute habe ich mir mal die Noten zu dem Stück angesehen und verwundert festgestellt, dass es tatsächlich manualiter gesetzt ist. Erst in den letzten paar Takten kommt das Pedal hinzu.
Bis heute Abend nahm ich an, dass das Werk schwierig zu spielen sein dürfte. Inzwischen lautet mein Fazit aber “ist machbar”, auch wenn ich noch einiges werde üben müssen, um die 9 Din A4-Seiten zu bewältigen.
Harmonisch tut sich nicht viel, es handelt sich durchweg um d (harmonisch) Moll. Rhythmisch gibt es ebenfalls nichts Außergewöhnliches zu entdecken. Überraschenderweise gibt es auch kaum Stellen, an denen man einen ausgeklügelten Fingersatz entwickeln müsste. Pianisten und Organisten, die gewohnt sind, Literatur zu spielen, sollten somit fast vom Blatt weg spielen können.
Günstig wäre aber ein Instrument mit 3 Manualen. Verlangt wird ein “Grand Jeu” (also Zungen im Hauptwerk), ein “Positif” (Houette verwendete auch hier die Zungen) und ein “Cornet”. Auf zweimanualigen Instrumenten ist somit ein Setzer hilfreich, idealerweise gekoppelt mit Fußpistons, um zwischen der “Grand Jeu” und “Cornet”-Registrierung hin- und herschalten zu können.